Der Winter gehört meiner Meinung nach zur Königsdisziplin in der Landschaftsfotografie. Warum? Ganz einfach, weil Motive ganz anders aussehen als im Frühjahr, Sommer und Herbst und die Farben fehlen. Es kommt viel mehr auf Perspektive, Bildkomposition und "interessante" Landschaften an. Warum der Winter aber trotzdem Spaß macht, liest du in diesem Blog-Artikel.
Ja, ich gebe es zu: Der Winter macht richtig Laune mit einer Drohne - zumindest wenn die Akkus geladen sind, sich aufgrund der Kälte nicht zu schnell entleeren und man auch noch an interessanten Stellen fliegen und fotografieren darf. Mehr zur Landschaftsfotografie mit Drohnen liest du auch hier.
Ich finde ja vor allem Luftaufnahmen aus der Vogelperspektive spannend. Dann ergeben sich völlig neue Formen und Perspektiven, die man so meist noch nicht gesehen hat. Aber auch "normale" Perspektiven sehen bei dem kalten Winterlicht und den reduzierten Farben interessant aus. Was es fast immer ausmacht, ist der Schnee. Wichtig in der Nachbearbeitung ist dann, dass man so optimiert, dass sich der Schnee nicht grau färbt, sondern weiterhin schön weiß glänzt - egal ob Luftaufnahme oder aus der Hand.
Was ich damit meine, ist von einem aktuellen Instagram-Trend inspiriert, den ich teilweise auch wirklich mag. Denn: Was bei der sozialen Plattform aktuell immer geht: Hütten und Unschärfe.
Man nehme irgendeine Hütte im (Winter-)Wald und rahme diese durch einen unscharfen Voerdergrund ein. Daher auch das Motto "Winterwunderwelt entdecken". Diese Bilder können wirklich so aussehen, als würde man gerade durch die Wildnis streifen und urplötzlich eine gemütliche Hütte hinter einer Tanne entdecken - was zwar meist nicht der Fall ist, auf Bildern aber umso besser ausschaut.
Ein Beispiel ist mein Hüttenbild. Ohne die unscharfen Zweige unten im Vordergrund und oben rechts würde das Bild einiges an Charme und Tiefer verlieren. Stelle dir das Foto ohne die beiden
Elemente vor. Dann würdest du eine Hütte und viel, viel weiße Fläche davor sehen (und Fußstapfen, Langlaufspuren und Grasbüschel).
Du siehst also: Der unscharfe Vordergrund hat gleich mehrere Funktionen hier: Ganz funktional verdeckt er die "unschönen" Dinge, die das Foto stören würden. Außerdem rahmt er das Hauptmotiv ein - die Hütte ist klar scharf im Fokus. Und schließlich verleiht er dem ganzen Bild eine schöne Staffelung, eine Tiefe, die sonst komplett fehlen und das Bild 2D wirken lassen würde. Bei Weitwinkelbildern wird diese Tiefe meist durch den scharfen Vordergrund, das Hauptmotiv im Mittelgrund und den Himmel/Bergkette/o.Ä. gestaffelt.
Es kann nicht immer schneien und doch kann man durch den Bildlook und ein paar Tricks die Bilder eindeutig der Jahreszeit Winter zuordnen.
Ein paar Tipps für Winterbilder mit ohne Schnee:
So viel zu meinen Winter-Foto-Tipps. Wie und was fotografierst du im Winter? Oder bist du eher der Frühjahr/Sommer/Herbst-Typ? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Futzipelz (Montag, 25 Januar 2021 16:02)
Toller Beitrag!
Gerade deine Drohnenbilder gefallen mir richtig gut. Schade, dass ich immer noch keine Drohne habe :)
Der Winter hat schon auch seinen Reiz. Hier liegt auch jede Menge Schnee. Ich werde jetzt auf die Loipe huschen und hoffen, dass ich noch etwas vom Sonnenuntergang abbekomme.
Viele Grüße