In der vorletzten Ausgabe von "B U G - Die Serie" zeigt Matthias Haller ein richtig schönes Milchstraßenbild. Das darf natürlich in der ersten Staffel nicht fehlen! :-)
Die Milchstraßenfotografie gehört definitiv zu meinen persönlichen Highlights der Fotografie.
Auch wenn es manchmal unangenehm ist und man vielleicht Stunden lang in der Kälte rumstehen muss, um das gewünschte Bild schießen zu können, ist es doch jedesmal wieder seinen Aufwand wert.
Im Sommer ist das Zentrum der Milchstraße dann auch in Deutschland gut zu sehen und durch die wärmeren Temperaturen auch recht angenehm zu fotografieren - wobei die ganzen Mücken und Falter doch
auch nervig werden können, gerade wenn man mit Licht arbeitet.
Als ich Mitte Juni gesehen habe, dass in dem kleinen Dorf Ibach im Südschwarzwald erstaunlich große Lupinenfelder zu finden sind, kam der Gedanke, das Ganze auch mit der Milchstraße
abzulichten.
Am darauffolgenden Wochenende ging es also los, ausgerüstet mit genügend Decken, um ein paar Stunden im Auto zu schlafen und einer großen Portion Hoffnung, dass der Wetterbericht doch noch Recht
behält und die Wolken verziehen.
Es war ziemlich bewölkt und in Richtung Süden recht dunkel. Deshalb gab es bis kurz vor Mitternacht auch eigentlich keinen Grund, an eine sternenklare Nacht zu denken, aber wir haben trotzdem
gewartet..
Das Stativ stand schon bereit und Bilder für den Vordergrund aus der blauen Stunde waren auch schon gemacht, damit ich später genug Details in den Blumen habe.
Die Hoffnung schon fast aufgegeben sind die Wolken dann doch in kürzester Zeit verzogen und die Milchstraße kam zum Vorschein.
Wieder mal ein Moment, bei dem man gemerkt hat, wie sehr es sich doch lohnt, geduldig zu sein. Ein spektakulärer Abend!
In der Nachbearbeitung habe ich dann erstmal die Bilder für den Vordergrund, die mit verschiedenen Fokus-Punkten aufgenommen waren, gestackt, um Schärfe in das gesamte Bild zu bekommen.
Das war gar nicht so einfach, da sich durch den Wind die Blumen bewegt haben und nicht genau übereinander lagen. Dann ging es an die Milchstraße, bei der ich Kontrast und Farbe noch angepasst
habe, um mehr Details rauszukitzeln.
Außerdem habe ich ca. 6 Bilder der Milchstraße übereinandergelegt und gestackt, um einen möglichst rauschfreien Nachthimmel zu bekommen.
Den Vordergrund habe ich dann mit der Milchstraße relativ einfach verblendet und den Boden noch abgedunkelt, damit die zwei Teile besser zusammenpassen.
Schlussendlich habe ich das Blau der Lupinen noch etwas aufgehellt und das Grün des Bodens leicht entsättigt. Nach einer Vignette, die eigentlich bei keinem meiner Fotos fehlt, war das Bild dann
auch endlich fertig.
Geschossen wurde das Foto mit der Canon 6D und dem Sigma 20mm f/1.4, eine sehr schöne Kombination für Milchstraßenbilder, die ich mir erst vor kurzem zugelegt habe.
Die Einstellungen für die Milchstraße waren: 15sek f/1.4 ISO 5000.